TKT in den Pyrenäen 2021

Die Pyrenäenreise war für 2020 geplant, musste aufgrund Covid verschoben werden. Endlich, nach so langer Vorbereitungs- und Ausharrungszeit konnte das Abenteuer unter die Räder genommen werden.
Aus den ursprünglich 7 gemeldeten Teilnehmer waren deren 4 verblieben.

Übersicht (von Radi unserem Guide)

Freitag, 3. September 2021 um 08:30 Uhr an der Raststätte Würenlos Richtung Bern/Basel – Car Parkplatz bei der Shell Tankstelle.

 Das Programm habe ich mir wie folgt gedacht: 

Tag 1: Würenlos – Val d’Isère (Rte. des Grandes Alpes), 450 km (reine Fahrzeit ca. 7 Std.)

Tag 2: Val d’Isère – Guillaumes (Rte. des Grandes Alpes), 370 km (6.5 Std.)

Tag 3: Guillaumes– Perpignan (Verdon – Provence), 583 km (7.5 Std.)

Tag 4: Perpignan – Andorra – Vielha (Pyrenäen), 339 km (6 Std.)

Tag 5: Rundtour Pyrenäen; Station in Vielha, 320 km (6 Std.)

Tag 6: Pyrenäen, mit Übernachtung in Jaca, 300 km (6 Std.)

Tag 7: Pyrenäen, retour in Vielha, 300 km (6 Std.)

Tag 8: Vielha – Toulouse – Montélimar, 550 km (6.5 Std.) – Viel Autobahn

Tag 9: Montélimar – Würenlos, 550 km (5.5 Std.) – Viel Autobahn

Pyrenäen wir kommen

Am Freitag dem 3. September ging es los, auf die ersehnte Reise nach den Pyrenäen. Radi unser Guide und Organisator hatte den Start und Treffpunkt nach Würenlos an der Autobahn-Raststätte gelegt.
Ernst, Dani und ich gehörten der Vierköpfigen Gruppe an. 
Die Freude auf das bevorstehende Abenteuer stand allen im Gesicht geschrieben.

1. Etappe nach Val d'Isère

Die Tagesroute führte uns zuerst über Villeneuve, dem Genfersee an der französischen Seite entlang nach Thonon-les-Bains, wo es erstmal ein feines Mittagessen gab und wir zum ersten mal unser Impfzertifikat zeigen mussten.

und jetzt in die Berge 

Nach dem Mittagessen ging es dann in Richtung Alpen....Namen wie Morzine, Bonneville, Route de la Forclaz usw. säumten unseren Weg.
Die erwünschten Kurven holten uns endlich ein.

Etwas Regen gefällig?

Der Wetterlage im 2021 entsprechend mussten doch noch kurz vor dem Ziel die Regenklamotten aus dem Gepäck genommen werden!

Val d'Isère

Gegen Abend erreichten wir den beinahe verlassenen Wintersport-Ort. Nur wenige Hotel hatten offen und lediglich ein Restaurant lud zum Nachtessen ein. Dieses aber war wunderbar.
Das Hotel beherbergte uns eine Nacht, in der wir wohl alle tief und fest schliefen.
Bevor es dann am nächsten Tag, nach einem Bescheidenen Frühstück bei 5°C weiter ging.

2. Etappe Routes des grandes Alpes

Col de l‘iseran, col du Telegraph, col du Galibier, col d‘izoard und noch einige Pässe mehr führten uns Richtung Verdon, dem Grand Canyon von Frankreich.
Erwähnenswert waren noch die gefühlten 4000 Velofahrer, welche wir an den Pässen Telegraphe und Galibier überholen mussten, links und natürlich mit teilweise Gegenverkehr.

Soleilhas

Nach dieser spannenden Tagesetappe und etwas rutschigem Belag am See entlang kam noch ein Höhepunkt mit welchem niemand gerechnet hatte. Einem kleinen Hotel.....

Hôtel Lou Jas

Dieses zwanglose Gasthaus in einem Steingebäude befindet sich in einem regionalen Naturpark. Es ist 7 km vom Berg Sommet de la Gourre, 16 km vom Castillon Lake entfernt. Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht.
So bescheiden der Eindruck auch ist, umso Grandioser war die Küche die uns alle erstaunte.
Ein volles Restaurant hatten wir nach dem duschen angetroffen.
Der Wirt, ein begnadeter Koch mit einen grossen Bekanntheitsgrad über die Grenzen hinaus verwöhnte uns mit "Hausgemachtem". 
Weltklasse, nicht erwartet dafür überrascht. Radi hats gut gemacht!


3. Etappe Verdon Schlucht

Am nächsten Morgen küsste uns die Sonne, das Bett war zwar hart aber nicht unbequem und geschlafen hatten alle wunderbar. Die Vorfreude auf die Verdon Schlucht war schon gross und die Fahrt mit unzähligen Kurven dorthin ebenfalls. Am Morgen wenn man noch nicht ganz wach ist, ist das übrigens ein gutes Weckmittel.


Verdonschlucht – Wikipedia

Route de Crètes (Verdon)

Besonders spektakulär ist der 23 km lange Rundkurs der D23( Route de Crètes) Er startet bei La-Palud und führt immer wieder ganz nah an die Schlucht heran. Man hat von dort einen wunderbaren Ausblick auf die Verdonschlucht.

Nach diesen Eindrücken und einem feinen Kaffee in La Palud, führten wir die Reise weiter in den Süden fort, denn wir wollten ja mal Spanien bzw. dessen Pyrenäen erreichen. In Manosque, unweit von Aix-en-Provence wechselten wir von den schönen Landstrassen, die zum Teil durch Lavendelfelder führten, auf die Autobahn in Richtung Nimes bzw. Barcelona. Das hatte mir schon Eindruck gemacht, kannte ich Barcelona aus meinen Kinderjahren oder auf einem Städteflug. Jetzt, sind wir als Gruppe mit den Motorrädern unterwegs nach Spanien.

Perpignan

Bis Perpignan aber musste es für die 3te Etappe reichen. Radi reservierte von Unterwegs ein kleines Hotel inmitten der Stadt.
Eine Garage gab es nicht, aber wir konnten die Motorräder unmittelbar vor dem Hotel parkieren.
Laut Aussage der Hotel-Managerin war die Strasse mit Video überwacht und in der Nähe war noch der Polizei-Posten.
Es konnte somit nichts passieren.



Im Ausgang

Nach einer langen Dusche war "Ausgang" angesagt. Wenn wir schon in einer Stadt wie Perpignan sind erst recht.                                                   
 (Sie ist die Hauptstadt des südfranzösischen Départements Pyrénées-Orientales in der Region Okzitanien und hat 119.188 Einwohner)              Das Hotel war nicht sehr weit von der Innenstadt entfernt und ein Spaziergang war nach der langen Tour genau richtig.

4. Etappe Andorra / Vielha (Esp)

Nach einem schönen Abend, mit einem vorzüglichen  Abendessen, Wein und Dessert fiel uns das schlafen nicht mehr schwer und die zurück gelegten Kilometer taten ihres auch zu dem wohligen Zustand. Die Sonne lachte uns schon früh am Morgen ins Gesicht und steigerte unsere Vorfreude auf die Berge.

Es wird wärmer und wärmer

Durch kurvenreiche Täler und über einige Pässe und beeindruckende Landschaften führte uns der Weg zu Andorra, dass wohl alle nur vom Hören sagen kannten. 35°Celsius sollten wir noch spüren......

Andorra

Grenzübergang am Pass

Andorra ist ein kleines, unabhängiges Fürstentum in den Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien. Es ist für seine Skiorte und seinen Status als Steueroase bekannt, in der zollfreies Einkaufen möglich ist.

Sprache/Benzin

Die Amtssprache Andorras ist die Muttersprache der einheimischen Andorraner, Katalanisch.Der Treibstoff ist aufgrund zollfreiem Einkauf billig

Mittagshalt

Wenn wir schon da sind! Ein Mittagslunch durfte nicht fehlen, waren doch noch einige Kurven bis nach Vielha zu bewältigen.
Ja und das Essen war typisch Spanisch, gut....

Aussichtsplattform am
EL collet de Montaup

Unmittelbar nach dem Essen führte uns eine Strasse Bergwärts."Schon wenn man den Pass von Canillo aus hochfährt sieht man den einsamen Mann auf seinem vorgeschobenen Posten sitzen. Ein kurzer Fußmarsch um den Mann zu besuchen lohnt sich auf jeden Fall. Unvergesslich die überwältigende Aussicht auf der Aussichtsplattform am EL collet de Montaup"


Bleibende Eindrücke

Hier braucht es nicht viele Worte... hier genügt einfach der Moment

Vielha (Esp)

Etwa 25Km vor dem Ziel in Vielha hatte uns ein Gewitter mit etwas Hagel  eingeholt

Leider hatte es keinen Platz mehr in der einzigen Bus-Station. Ich wartete ca. 200 Meter weiter vorne unter einem grossen Baum, dieser jedoch hielt das viele Wasser nicht ab..... Den Regenschutz mochte ich dann auch nicht mehr überziehen. Denn das Gewitter zog weiter. Mit meiner noch leichteren Kluft, dachte ich dann, dass es bald abtrocknete.
Von einem 6Km langen kühlen Tunnel hatte aber niemand etwas gesagt.... Nach rund 25 Minuten Fahrt trafen wir im Hotel in Vielha ein.(Nein ich war noch nicht ganz trocken)


Hotel Parador de Vielha 

Das moderne 4 Sterne Hotel liegt umgeben von einer faszinierenden Berglandschaft im Val d’Aran und sollte uns die kommenden vier Nächte beherbergen.

5. Etappe Rundtour Pyrenäen

In mitten der Bergen ging es dann nach einem reichhaltigen Frühstück und entsprechenden Sonnenaufgang los.

Wilde und unberührte Natur

Rundtour um Vielha (ESP)
Wilde Natur, Stille Orte, ca. 1 Million gefühlte Kurven
So viele schöne Eindrücke, die schwierig zu beschreiben sind.....und Strassenqualitäten, die in Europa seinesgleichen suchen!

Abkühlung

Ernst und Daniel stiegen "Hardcoremässig" nach getaner Arbeit auf den Motorrädern in den Hoteleigenen Pool (ungeheizt!!) und kühlten die Eindrücke des Tages und den A....  etwas ab.

6. Etappe nach Biescas

Heute standen wiederum einige Pässe auf dem Programm! Die wichtigsten 10 in den Pyrenäen wollten wir schon gefahren sein.
Für mich war mein Highlight der Col d'Aspin!
Der Col d’Aspin ist ein französischer Straßenpass in den Pyrenäen. Der 1489 m hohe Übergang befindet sich in der Region Okzitanien.
Auch wenn nicht so hoch, aber von der Strassenqualität und Aussicht extrem schön!

Pässe, Pässe

Unvergessliche Eindrücke,  Unterschiedlicher kann es nicht sein…. Wir hatten die ganze Farbpalette bekommen. Dafür waren wir Dankbar….

Übernachtung in Biescas

Da sich unsere Etappe ziemlich weit in den Nordosten bewegte und ein zurückfahren nach Vielha zu lange beanspruchte, buchte Radi für uns in Biescas ein gepflegtes Hotel. Nach einer ausgiebigen Dusche machten wir uns auf den Weg in die kleine Innenstadt, wo wir uns unseren obligaten Apèro servieren liessen und unseren Tag reflektierten.

Buen provecho

Typisch spanisch essen war nach dem Apèro angesagt, die Auswahl an Restaurants war klein, viel war nicht mehr offen. Die Saison bis zum Winter vorbei.... Wir nahmen das was kam..... und das war gut! Mein Gott war das gut!

7. Etappe zurück nach Vielha

Nach dem wunderbaren Abend und dem bequemen Bett führte uns die 7. Etappe durch ebenso viele Täler und Pässe zurück wieder ins "Basis Camp"

Du bist noch nicht ganz wach und hast ein Tal vor Dir mit 20Km Kurven..... Ohne Worte  

Cañon de Añisclo

Der  Cañon de Añisclo lag auf unserem Rückweg.  Ruta Cañón de Añisclo ist ein 11.3 Kilometer langer, moderat besuchter Hin- und Rückweg in der Nähe von Fanlo, Huesca, Spanien. Er führt entlang eines Flusses, durch schönen Wald und es gibt schöne Wildblumen und oftmals Wildtiere zu sehen. Wir hielten unterwegs oft an um uns ob der Natur satt zu sehen..... 

Stimmung

Unvergessliche Momente!                                                                               
Vielha erreichten wir dann nach abwechslungsreichen und kurvigen 287Km.
Das letzte Nachtessen im Hotel war wieder reichhaltig und notabene Fleischlastig.
Etwas traurig auf die kommende Heimfahrt hatten wir alle geschaut. War diese doch ziemlich unspektakulär mit "Autobahn" versehen. Wir hätten es also durchaus noch etwas länger ausgehalten!

7. & 8 Etappe "Heimweg"

Da wir alle am Montag wieder am Arbeitsplatz erwartet wurden, konnten wir die Rückreise nicht wie die Anreise planen. Das hätte zuviel Zeit beansprucht, also war Autobahn angesagt!
Hier ein Zwischenstopp bei Temperaturen von über 30°C.

Valence

Natürlich wollten wir die rund 1000Km nicht an einem Stück hinter uns bringen. Radi reservierte für uns ein Nachtlager in Valence.
Das ist die Hauptstadt des französischen Départements Drôme und liegt am linken Ufer der Rhone. Im Gegensatz, zu den vergangenen Tagen in den ruhigen Bergen und Täler fand hier das pulsierende Leben einer Stadt statt. Für uns beinahe ungewohnt. 


Letzter Abend 

Auch hier hatte Radi wieder ein glückliches Händchen bewiesen. Im Tenue Légère bewegten wir uns mit den Töffs in die Innenstadt wo wir nach einem Spaziergang die geeignete Brasserie für den Apèro gefunden hatten. Diese funktionierten wir dann auch gerade zum Nachtessen um. Kaum einer von uns hatte noch Lust etwas anderes zu suchen. Was sich aber auch als Glücksfall herausstellte, denn die Brasserie füllte sich immer mehr und schien das beliebteste Lokal am Platz zu sein. 
Kein Wunder bei dem tollen Service und absolut spitzenmässigen Essen. 
Der letzte Abend reihte sich somit ebenfalls zu den unzählig schönen Momenten ein.

In die Schweiz

Der Rest ist schnell erzählt, waren es noch ein paar unspektakuläre Autobahn Kilometer bis zur Grenze in Genf und dann nach Hause. Radi verabschiedete sich noch in Bern, wo er an einem Familienfest teilnehmen sollte. Wir drei fuhren noch gemeinsam bis Würenlos, wo unser Startpunkt war. Hier löste sich dann unsere Gruppe auf.

Danke

Ich habe unendlich viele Bilder zusammenstellt von einer unvergesslichen Motorradreise durch vier Länder und durchlebte im Moment die zurückgelegten 3863Km nochmals, begleitet von grenzenlos schönen Bergen, wilder Natur, perfekten Strassen, schönen und idyllischen Orten, lieben, wertvollen Menschen in der Gruppe und gastfreundlichen Menschen unterwegs.
Dem köstliches Essen und wunderbaren Weinen. Jeder Moment war ein glücklicher und wir haben das auch so genossen.Dankbar dabei gewesen zu sein.
Radi hat uns in die Pyrenäen entführt, wohl selber auch nicht wissend wie wunderbar es wird. Danke Dir im Namen aller für alles, es war Mega!
André 

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